Quito – Mehr als nur Hauptstadt
Eine Reise nach Ecuador beginnt oft in Quito. Die historische Altstadt – ein UNESCO-Weltkulturerbe – liegt eingebettet zwischen Vulkanketten auf 2’850 m ü. M. und bietet mit ihren Kirchen, Plätzen und Märkten einen ersten Einblick in Ecuadors kulturelle Vielfalt. Ein Spaziergang durch die Altstadt mit einem Besuch der Iglesia de la Compañía oder der Aussicht vom Panecillo-Hügel ist ideal, um die Stadt kennenzulernen.
Ein Höhepunkt – im wörtlichen Sinne – ist die Fahrt mit der Seilbahn TelefériQo. Oben auf dem Rucu Pichincha, auf über 4’000 m, bietet sich ein weiter Blick über Quito und die umliegenden Vulkane. Für sportbegeisterte Reisende gibt es hier einfache bis anspruchsvolle Wanderwege – wichtig: wegen der Höhe langsam angehen.
In Quito lohnt sich ein Besuch beim kleinen Agave Spirit Museum – hier dreht sich alles um die vielseitige Agavepflanze, die in der Andenregion seit Jahrhunderten genutzt wird. Aus ihren Fasern werden Seile, Stoffe und Dekorationen gefertigt, ihre Blätter dienen als Dachmaterial, und aus dem fermentierten Saft wird der traditionelle Schnaps Chawarmishqui gebrannt – ein naher Verwandter von Tequila, aber mit ganz eigener Note. Besucherinnen und Besucher erhalten spannende Einblicke in die Herstellung, können verschiedene Produkte verkosten und mehr über die kulturelle Bedeutung der Agave für die indigene Bevölkerung erfahren.
Das Äquatordenkmal «Mitad del Mundo» markiert den Ort, an dem eine französische Expedition im 18. Jahrhundert den Äquator vermutete. Erst durch moderne GPS-Daten zeigte sich, dass die tatsächliche Äquatorlinie rund 240 Meter weiter nördlich verläuft. Wer sich heute am Monument auf die gelbe Linie stellt, um symbolisch mit einem Fuss in jeder Hemisphäre zu stehen, steht in Wahrheit komplett auf der Südhalbkugel. Der Moment bleibt trotzdem eindrücklich – auch wenn die Linie nicht ganz stimmt. Zu entdecken gibt es ohnehin weit mehr als nur die Linie: Rund um das Monument laden verschiedene Museen zum Verweilen ein, darunter ein kleines Völkerkundemuseum, ein Schokoladenmuseum und ein Planetarium. Kunsthandwerk, Musikdarbietungen und kleine Restaurants machen das Gelände zu einem beliebten Ausflugsziel – sowohl für Reisende als auch für Einheimische.
Nebelwald von Bellavista – Zwischen Kolibris und Nebelschwaden
Nur rund zwei Fahrstunden von Quito entfernt, erwartet Reisende eine ganz andere Welt: der Nebelwald von Bellavista. Hier befindet man sich mitten in der üppigen Vegetation, wo wilde Orchideen wachsen und unzählige Vogelarten zu Hause sind. Frühmorgendliche Touren mit lokalen Guides bieten beste Chancen auf Sichtungen von Kolibris, Tukanen oder sogar dem schwer zu entdeckenden Andenklippenvogel.
In der Region gibt es Lodges, die grossen Wert auf Nachhaltigkeit legen und Einblicke in das empfindliche Ökosystem bieten.
Panamahüte, Nationalpark und historische Altstadt
Weiter südlich führt die Reise nach Cuenca, einer Stadt mit viel Charme und einem gut erhaltenen Zentrum. Die Plaza de las Flores, historische Kathedralen und Kopfsteinpflasterstrassen prägen das Bild. Wer aktiv unterwegs sein will, kann die Stadt mit dem Velo entdecken – entlang des Flusses Tomebamba oder durch ruhige Wohnquartiere.
Ein Ausflug in den nahegelegenen Cajas-Nationalpark eröffnet eine kontrastreiche Landschaft aus Hochlandmooren, Wälder und unzähligen Seen und Lagunen – perfekt für eine Wanderung. Eine weitere Möglichkeit, die Natur um Cuenca zu entdecken, ist per Pferd. In der Umgebung der Stadt bieten lokale Betriebe geführte Ausritte in die umliegende Natur an.
In Cuenca lohnt sich auch der Besuch des Homero Ortega Museums. Das Museum zeigt, wie aus Stroh die berühmten Panama-Hüte, die ursprünglich aus Ecuador stammen, in Handarbeit gefertigt werden.
Die Galapagos Inseln – ein echtes «Once in a Lifetime» Erlebnis
Per Flugzeug und Boot führt die Reise vom Festland aus weiter nach Isla Isabela, der grössten Insel der berühmten Galapagos Inseln.
In Puerto Villamil, dem einzigen Ort auf Isla Isabela, ist alles zu Fuss erreichbar. Die Strassen sind sandig, das Leben entschleunigt. Wer mag, schwingt sich aufs Velo und erkundet die Umgebung: zur Schildkrötenstation Centro de Crianza Arnaldo Tupiza, wo Riesenschildkröten, die Galapaguera, aufgezogen werden. Oder zur Flamingo-Lagune, wo sich die pinken Vögel oft in Gruppen zeigen.
Auch zu Fuss lässt sich Isla Isabela erkunden. Die Wanderung auf den aktiven Vulkan Sierra Negra führt durch weite Lavalandschaften bis zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf einen der grössten Krater der Welt. Ein Kontrastprogramm zur Unterwasserwelt – und ein weiterer Beweis für die Vielfalt des Archipels.
Ein weiteres Highlight ist ein Bootsausflug nach Los Túneles. Über Jahrtausende hat Lava hier bizarre Tunnel, Brücken und Formationen geschaffen – ein faszinierender Ort über und unter Wasser. Beim Schnorcheln zeigen sich Meeresschildkröten, Weissspitzenhaie, Rochen, bunte Fischschwärme und – mit etwas Glück – sogar Seepferdchen, die hier ihren natürlichen Lebensraum haben. Noch mehr Artenvielfalt lässt sich beim Tauchen erleben: Hammerhaie, Mantas, Adlerrochen und sogar Orcas können beobachtet werden. Die Biodiversität unter und über Wasser beeindruckt – und bleibt unvergesslich.
Wer auf Galapagos reist, wird schnell merken: Hier geben die Tiere den Takt vor. Seelöwen, die Bänke in Beschlag nehmen, Iguanas, die sich auf den Wegen sonnen – Rücksicht ist selbstverständlich. Ein respektvoller Umgang mit der Natur gehört zur Reise ebenso wie das Staunen über die Nähe zur Tierwelt.
Reisetipps Ecuador
Quito liegt auf knapp 3'000 m.ü.M. – ausreichend Zeit zur Höhenakklimatisation ist sinnvoll, auch für Ausflüge in die Anden. Lieber Zeit lassen und langsam angehen.
Für Reisen ins Hochland sind warme Kleidung im Zwiebellook und eine gute Planung wichtig. Das Wetter kann wechselhaft sein. Generell empfiehlt sich, Fahrten in der Nacht zu vermeiden und lokale Sicherheitshinweise zu beachten. Im Verkehr kann es von Vorteil sein, über gewisse Spanisch Kenntnisse zu verfügen. Alternativ bietet travelhouse auch geführte Rundreisen – privat oder in der Gruppe – nach Ecuador an.
Die beste Reisezeit für Ecuador variiert je nach Region. Für die Galapagos Inseln gilt: Zwischen Dezember und Mai ist es wärmer, mit ruhigerem Meer – ideale Bedingungen zum Schnorcheln. Zwischen Juni und Oktober sind die Sichtungen von Wildtieren besonders ergiebig, das Wasser jedoch kühler.
Vielfalt auf kleinstem Raum
Ecuador beeindruckt mit seiner Vielfalt – von den kulturellen Sehenswürdigkeiten in Quito und Cuenca über die Natur im Nebelwald bis hin zu der Biodiversität auf den Galapagos Inseln. Dies in Kombination mit der Herzlichkeit und Lebensfreude der Einheimischen macht diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Haben Sie Lust, Ecuador selbst zu entdecken? Unsere Expertinnen und Experten bei travelhouse stellen Ihnen gerne Ihre ganz persönliche Reise nach Ecuador zusammen.