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Rocky Mountains – Wildnis, Westernkultur und Geysire

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Melissa Clausen

Ein stiller See liegt eingebettet in eine weite Ebene. Das Wasser ist glatt, die Luft kühl. Im ersten Licht des Morgens steigt feiner Dunst vom Ufer auf, während Sie die frische Luft einatmen. Die schneebedeckten Rocky Mountains spiegeln sich auf der Wasseroberfläche. Weit über ihnen zieht ein Adler seine Kreise.

Der Westen der USA ist geprägt von Gegensätzen. Weite Wälder treffen auf schroffe Felsformationen, heisse Quellen dampfen zwischen Kiefern, und in kleinen Orten erinnern alte Bahnstationen und Holzhäuser an vergangene Zeiten. Elche, Murmeltiere und Präriewölfe sind hier ebenso zu Hause wie Grizzlies entlang der Flüsse. Die Route von Denver über South Dakota bis Yellowstone und Jackson führt durch Nationalparks, weite Täler und Bergpässe und verbindet naturbelassene Landschaften mit den kulturellen Spuren des amerikanischen Westens.

Denver und der Rocky Mountain Nationalpark

Denver liegt auf über 1600 Metern Höhe und bildet den idealen Auftakt für eine Reise durch die Bergregionen der Rocky Mountains. In der Innenstadt verläuft die 16th Street Mall als autofreie Zone mit kleinen Geschäften, Cafés und einem kostenlosen Shuttlebus.

Im RiNo District zeigt sich die kreative Seite der Stadt. Zwischen Streetart, Brauereien und Ateliers entsteht eine lebendige Mischung. Am Abend sorgt die stimmungsvolle Dairy Block Alley mit Lichterketten und Innenhöfen für einen entspannten Ausklang.

Nur wenige Kilometer ausserhalb liegt das Red Rocks Amphitheatre. Eingebettet zwischen rötlichen Felswänden bietet es nicht nur Konzerterlebnisse, sondern auch weite Ausblicke auf das Umland.

Die Weiterfahrt in den Rocky Mountain Nationalpark führt über die Trail Ridge Road. Die Höhenstrasse schlängelt sich durch alpine Tundra, Wälder und vorbei an klaren Bergseen. Wer anhält und wandert, hat gute Chancen, Wildtiere zu entdecken. In den Sommermonaten ist eine Reservierung für den Zugang erforderlich, da die Besucherzahl begrenzt ist.

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  • Die Front Range ist die längste Gebirgskette in Colorado und ragt majestätisch hinter der Skyline von Denver auf.
  • An der geschäftigen Main Street in Ouray Downtown ist immer etwas los.
  • Denver gilt als die Hauptstadt der Craft-Beer-Szene.
  • Red Rocks Park and Amphitheatre
  • Der Rocky Mountain National Park verfügt über eine vielfältige Fauna.
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Die Front Range ist die längste Gebirgskette in Colorado und ragt majestätisch hinter der Skyline von Denver auf.

Von Cheyenne bis nach Rapid City – Westernkultur und Bisonherden

In Cheyenne, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Wyoming, stehen überdimensionale Cowboystiefel verteilt in der ganzen Stadt. Sie sind Teil eines öffentlichen Kunstprojekts und verweisen auf die gelebte Westernkultur der Region.

Südöstlich von Cheyenne erstreckt sich der Badlands National Park. Die scharf gezeichneten Felsformationen in Rosé-, Grau- und Ockertönen erscheinen im Licht des frühen Morgens besonders intensiv. Leichte Wanderwege wie der Door Trail führen direkt in die abwechslungsreiche Landschaft und bieten Ausblicke auf eingeschnittene Erosionsrinnen, zerklüftete Plateaus und weitläufige Ebenen.

Weiter nordwestlich liegt Rapid City, gut geeignet als Ausgangspunkt für Ausflüge in der Region. In der Innenstadt stehen Bronzestatuen aller bisherigen US-Präsidenten verteilt entlang der Strassen. Das Kunstprojekt lässt sich gut auf einem Spaziergang erkunden.

Die Region südlich von Rapid City ist geprägt von Kiefernwäldern und sanften Hügelzügen. Auf dem Wildlife Loop im Custer State Park lassen sich Bisons, Antilopen und Wildesel beobachten. Wir empfehlen eine geführte Safari am späten Nachmittag, wenn das Licht weicher wird und sich Tiere gut im offenen Grasland beobachten lassen.

In der Nähe befinden sich zwei bedeutende Monumente: Das Crazy Horse Memorial erinnert an einen Anführer der Lakota, während Mount Rushmore die in Granit gehauenen Gesichter von vier US-Präsidenten zeigt. Besonders klar ist die Sicht in den Vormittagsstunden .

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  • Der 29 km lange «Wildlife Loop» im Custer State Park führt durch die wilde Heimat der Büffel.
  • Der Mount Rushmore befindet sich in der Nähe von Rapid City.
  • Der Badlands National Park ist ein Wunderland aus bizarren, farbenfrohen Spitzen, massiven Felsen und tiefen Canyons.
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Der 29 km lange «Wildlife Loop» im Custer State Park führt durch die wilde Heimat der Büffel.

Deadwood, Devils Tower und Sheridan

In Deadwood, einem kleinen Örtchen in der Nähe von Rapid City, erinnern historische Fassaden, kleine Museen und restaurierte Salons an die Zeit des Goldrauschs. Wer durch die Strassen geht, trifft auf Spuren einer bewegten Geschichte, die hier bewusst gepflegt wird.

Etwa eine Stunde westlich von Deadwood liegt der Devils Tower. Der säulenartige Basaltfelsen ist für viele indigene Gemeinschaften ein spiritueller Ort mit tiefer Bedeutung. Ein Rundweg führt in rund einer Stunde um das Naturdenkmal und bietet unterwegs wechselnde Perspektiven. Mal verläuft der Weg durch offene Flächen, mal durch lichten Kiefernwald, immer mit Blick auf die imposante Felsstruktur.

Ruhiger präsentiert sich Sheridan. Der Ort liegt eingebettet in eine weite Landschaft und eignet sich gut für einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Cody. Lokale Handwerksbetriebe, ein gewachsener Ortskern und kleine Museen laden zu einem entspannten Zwischenhalt ein.

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  • Das Devils Tower National Monument ist ein einzigartiges und beeindruckendes geologisches Wunder.
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Das Devils Tower National Monument ist ein einzigartiges und beeindruckendes geologisches Wunder.

Cody und der Weg in den Yellowstone Nationalpark

Cody fühlt sich an wie ein Kapitel aus einem Westernroman. Die Strassen sind gesäumt von Holzbauten mit knarrenden Veranden. In den Schaufenstern glänzen Cowboyhüte, Ledergürtel und Westernstiefel. Dazwischen stehen Saloons, als hätte sich seit den Tagen des Wilden Westens kaum etwas verändert.

Wer mehr über die Geschichte der Region erfahren möchte, kann das Buffalo Bill Center of the West besuchen. Die fünf Museen widmen sich unter anderem dem Leben von Buffalo Bill, der Kunst des amerikanischen Westens, der Natur des Yellowstone-Gebiets und der Kultur indigener Gemeinschaften.

Ein Highlight für alle, die sich für Pferde interessieren, ist die Red Canyon Wild Mustang Safari. Gemeinsam mit lokalen Guides führt die Tour in abgelegene Gebiete südlich der Stadt. Dort leben wilde Mustangs, Nachfahren einst ausgesetzter Pferde, die sich über Generationen an das trockene, offene Gelände angepasst haben. In kleinen Herden ziehen sie durch die Landschaft und können auf der Tour aus respektvoller Distanz beobachtet werden.

Die Weiterreise in den Yellowstone Nationalpark führt über den Buffalo Bill Scenic Byway. Der kurvenreiche Abschnitt folgt dem Shoshone River, eingerahmt von rotbraunen Felswänden, Kiefern und weiten Ausblicken. Wer früh startet, reist entspannt und erreicht den östlichen Parkeingang, bevor die Hauptstrecke stärker befahren ist.

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  • Seit 1938 erlebt man am Cody Nite Rodeo zwei Stunden lang pure Wild-West-Action für die ganze Familie.
  • Ausserhalb von Cody leben wilde Mustangs, zu denen geführte Touren angeboten werden.
  • Die Old Trail Town in Cody ermöglicht eine faszinierende Reise in die Vergangenheit.
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Seit 1938 erlebt man am Cody Nite Rodeo zwei Stunden lang pure Wild-West-Action für die ganze Familie.

Yellowstone – Geysire, Canyons und Tierbeobachtungen

Im Yellowstone Nationalpark trifft geothermische Aktivität auf weite Landschaften. Über 10'000 heisse Quellen, Geysire und Schlammtöpfe prägen das Bild. Besonders eindrücklich sind die Kalksinterterrassen der Mammoth Hot Springs, die wie gefrorene Wasserfälle wirken. Auch die Grand Prismatic Spring mit ihren intensiven Blau- und Orangetönen gehört zu den bekanntesten Thermalquellen weltweit.

Zu den weiteren Höhepunkten zählen der regelmässig ausbrechende Old Faithful Geysir, der Yellowstone Lake und der Grand Canyon of the Yellowstone mit seinen Wasserfällen. Für Tierbeobachtungen empfehlen wir das Hayden Valley am Morgen. Das abgelegene Lamar Valley bietet bei Dämmerung besonders gute Bedingungen. Wer Nebenrouten nutzt, trifft oft auf ruhigere Abschnitte mit guter Chance auf Wildtiere.

Unser Tipp: Planen Sie zwei Übernachtungsorte innerhalb des Parks ein. So lassen sich die Wege verkürzen und verschiedene Regionen gezielt entdecken.

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  • Old-Faithful-Geysir im Yellowstone National Park
  • Die Mammoth Hot Springs im nördlichen Teil des Yellowstone National Parks erinnern an eine von innen nach aussen gekehrte Höhle.
  • Der Yellowstone National Park ist der älteste Nationalpark der USA.
  • Im weiten Lamar Valley besteht die grösste Chance, einem Rudel Grauwölfe zu begegnen.
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Old-Faithful-Geysir im Yellowstone National Park

Jackson und Grand Teton – Stille Seen und schroffe Gipfel

Zum Abschluss der Reise ist Jackson ein idealer Ausgangspunkt für Erkundungen im angrenzenden Grand Teton Nationalpark. Die Stadt ist überschaubar, gut erreichbar und bietet eine entspannte Atmosphäre nach den abwechslungsreichen Etappen zuvor.

Der Grand Teton Nationalpark ist geprägt von klaren Seen, offenen Tälern und einer markanten Gebirgskette. Aussichtspunkte wie der Oxbow Bend, wo sich der Mount Moran im Wasser spiegelt, oder der Snake River Overlook mit Blick auf die Flussschleifen vor den Bergen gehören zu den besonders beliebten Orten der Region.

Die Umgebung eignet sich gut für kurze Wanderungen und bietet ideale Voraussetzungen, um die letzten Tage in der Natur ruhig ausklingen zu lassen.

Praktische Tipps

Die beste Reisezeit für die Rocky Mountains liegt zwischen Mitte Juni und Anfang September. In diesen Monaten sind die meisten Pässe schneefrei, Wanderwege geöffnet und das Wetter in der Regel stabil. In höheren Lagen kann es jedoch auch im Sommer überraschend kühl werden.

Für eine Reise durch den amerikanischen Westen empfehlen wir ein Mietauto oder ein Motorhome. Wer nicht im Zelt oder Camper übernachten möchte, aber dennoch draussen sein will, findet im Glamping eine passende Alternative. Stilvoll eingerichtete Zelte, häufig in ruhiger Lage, ermöglichen Nähe zur Natur und bieten gleichzeitig Komfort.

Da der Handyempfang in abgelegenen Regionen eingeschränkt sein kann, ist es sinnvoll, Offline-Karten im Voraus zu laden und die Tagesetappen gut zu planen.

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  • Der Grand Teton National Park ist der perfekte Ort, um Elche zu beobachten.
  • Jackson, Wyoming, ist eine charmante Kleinstadt.
  • Schwabachers Landing gehört zu den spektakulärsten Aussichtspunkten Amerikas und ist zugleich Heimat vieler Wildtiere.
  • Die Grand-Teton-Bergkette des gleichnamigen Nationalparks hat den Beschrieb majestätisch definitiv verdient.
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Der Grand Teton National Park ist der perfekte Ort, um Elche zu beobachten.

Von den Gipfeln der Rocky Mountains über die weiten Prärien bis zur Cowboykultur in Cody und den Geysiren im Yellowstone führt diese Route durch die vielfältigen Landschaften des amerikanischen Westens. Sie folgen den Spuren der Pionierzeit, beobachten Wildtiere und lassen den Tag am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel ausklingen.

Wenn Sie diese Reise individuell gestalten möchten, unterstützen wir Sie gerne bei der Planung. Unsere Expertinnen und Experten bei travelhouse empfehlen passende Unterkünfte und stellen eine Route zusammen, die auf Ihre Wünsche abgestimmt ist.

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